ÖSTERREICHISCHE POST 2013:
LEICHTER UMSATZANSTIEG UND ERGEBNIS-VERBESSERUNG; AUSBLICK 2014 ZEIGT KONTINUITÄT

  • Marktumfeld
    - Positive Effekte durch Wahlen dämpfen Mengenrückgänge im österreichischen Briefgeschäft
    - Österreichischer Paketmarkt zeigt weiter robustes Wachstum
    - Internationales Paketgeschäft mit starkem Wettbewerbsdruck
  • Umsatz verbessert
    - Umsatzanstieg 2013 um 0,8% (exkl. Benelux)
    - Leichtes Wachstum im Brief- als auch im Paketbereich (exkl. Benelux)
  • Ergebnis gesteigert
    - Leicht verbessertes EBIT von 186,0 Mio EUR trotz Impairment
    - Ergebnis durch Sondereffekte beeinflusst
  • Starker Cashflow und solide Bilanz
    Stabiler Cashflow sichert Zukunftsinvestitionen und Dividende
    Solide Bilanzstruktur mit geringem Verschuldungsgrad
  • Attraktive Dividende
    - Weiterhin attraktive Dividendenpolitik
    - Dividendenvorschlag von 1,90 EUR pro Aktie an Hauptversammlung
  • Ausblick 2014 zeigt Kontinuität
    - Stabile Umsatzentwicklung bei herausfordernden Marktumfeld angepeilt
    - Weiterhin EBITDA-Margen-Ziel von 10-12%; EBIT-Verbesserung angestrebt

DIE ÖSTERREICHISCHE POST IM ÜBERBLICK
Vor dem Hintergrund herausfordernder Rahmenbedingungen am Post- und Logistikmarkt erzielte die Österreichische Post im Geschäftsjahr 2013 eine gute Performance. Der Umsatz erhöhte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem – um die 2012 abgegebenen Tochtergesellschaften in Benelux bereinigten – Vorjahreswert um 0,8%. Diese positive Umsatzentwicklung war auf Wachstum im Paketbereich sowie in den internationalen Beteiligungen zurückzuführen, gleichzeitig dämpften positive Effekte durch Wahlen und Volksbefragungen den stetigen Mengenrückgang im Briefbereich. Dieser strukturelle Trend rückläufiger Briefvolumina durch E-Substitution hielt weiterhin an. Zudem waren die Werbeaktivitäten einiger Kunden und damit die Umsätze mit Werbesendungen konjunkturellen Schwankungen unterworfen. Neben dem Druck des Online-Handels auf den stationären Handel war hier auch eine Marktkonsolidierung spürbar. Im Paketgeschäft hingegen konnte in Österreich und in Südost- und Osteuropa deutliches Wachstum erzielt werden, eine leicht rückläufige Entwicklung war am deutschen Markt zu verzeichnen. 
Das operative Konzernergebnis lag mit einem EBIT von 186,0 Mio EUR leicht über dem Vorjahreswert, wobei dieses von Sondereffekten im dritten Quartal 2013 beeinflusst war. So waren im EBIT einerseits positive Rückstellungseffekte und andererseits eine Wertminderung des Firmenwertes der trans-o-flex Gruppe in Höhe von 27,0 Mio EUR inkludiert. Das Ergebnis pro Aktie lag mit 1,82 EUR auf dem Niveau des Vorjahres, wobei beide Jahre Wertminderungen im Finanzergebnis enthielten.

„Wir können mit unserer Performance im Jahr 2013 zufrieden sein. Der neuerliche Umsatz- und Ergebnisanstieg zeigt, dass wir den richtigen strategischen Weg eingeschlagen haben. Auch in Zukunft werden wir das Wachstum im Paketgeschäft und im internationalen Geschäft forcieren, um die Rückgänge durch das sinkende Briefvolumen zu kompensieren. Dabei steht die konsequente Ausrichtung aller Aktivitäten auf die Bedürfnisse der Kunden im Fokus, um unseren Service-Level weiter zu erhöhen“, so Generaldirektor DI Dr. Georg Pölzl. „Das Geschäftsjahr 2013 stand auch ganz im Zeichen umfangreicher Zukunftsinvestitionen, wie zum Beispiel für unser neues Logistikzentrum in Oberösterreich. Die gute Ertrags- und Cashflow-Entwicklung ermöglicht uns gleichzeitig die Fortsetzung unserer attraktiven Dividendenpolitik“, ergänzt Pölzl. Der Vorstand der Österreichischen Post wird der Hauptversammlung am 24. April 2014 die Ausschüttung einer Dividende von 1,90 EUR je Aktie vorschlagen.

Für das Geschäftsjahr 2014 peilt die Österreichische Post eine weiterhin stabile Umsatzentwicklung an. Hinsichtlich Ergebnisentwicklung gilt weiterhin eine Zielbandbreite einer EBITDA-Marge von      10-12%. Darüber hinaus wird auch für 2014 eine Verbesserung des EBIT angestrebt. Der erwirtschaftete operative Cashflow wird auch in Zukunft umsichtig und zielgerichtet für nachhaltige Effizienzsteigerungen, Strukturmaßnahmen und Zukunftsinvestitionen eingesetzt. 
 
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Der ausgewiesene Konzernumsatz der Österreichischen Post lag im Jahr 2013 mit 2.366,8 Mio EUR auf dem Niveau des Vorjahres. Bereinigt um die im ersten Halbjahr 2012 noch inkludierten Umsätze der im Jahr 2012 abgegebenen Gesellschaften in Benelux in Höhe von 17,3 Mio EUR entspricht dies einer Steigerung von 0,8%.

Die Division Brief, Werbepost & Filialen verzeichnete im Jahresvergleich einen Umsatzanstieg von 0,2% auf 1.510,8 Mio EUR. Positive Effekte aus der erstmaligen Vollkonsolidierung neuer Konzerngesellschaften und durch Wahlen und Volksbefragungen in Österreich waren sowohl in der Briefpost wie auch in der Werbepost zu verzeichnen. 

Im Bereich Briefpost & Mail Solutions konnte der Umsatz im Periodenvergleich um 1,2% auf 793,7 Mio EUR verbessert werden. Die Substitution von Briefen durch elektronische Medien hält nach wie vor an, Rückgänge sind etwa in den Kundensegmenten Telekom und öffentlicher Sektor zu verzeichnen. Positive Impulse brachten diverse Wahlen, da die Möglichkeit der Briefwahl mittlerweile ein beliebtes Mittel der Stimmabgabe darstellt. Auch neue Dienstleistungen im Bereich Mail Solutions konnten Zuwächse erzielen. Der Basistrend eines rückläufigen Briefpostvolumens bleibt jedoch aufrecht.

Der Bereich Werbepost verzeichnete im Jahr 2013 einen Umsatzrückgang von 0,8% auf 441,8 Mio EUR. Dieser Bereich ist besonders von Schwankungen der Konjunktur und des Werbeverhaltens beeinflusst. Die schwache Konjunktur und der Druck des Online-Handels auf den stationären Handel führten bei einigen Kunden zu einem gedämpften Werbeverhalten, zudem war eine Marktkonsolidierung im Handel spürbar. Im Gesamtjahr 2013 waren vor allem im unadressierten Bereich rückläufige Sendungsvolumina und eine erhöhte Volatilität der Werbewirtschaft zu verzeichnen.

In der Division Paket & Logistik konnte der Umsatz 2013 – bereinigt um die abgegebenen Gesellschaften in Benelux – um 2,0% auf 857,3 Mio EUR gesteigert werden. In der regionalen Betrachtung konnte das stärkste Wachstum mit 7,8% in Österreich verzeichnet werden, während der Umsatz in Deutschland rückläufig war. 
Der Bereich Paket Premium (Paketzustellung innerhalb von 24 Stunden), der hauptsächlich im Business-to-Business-Bereich Anwendung findet, verzeichnete 2013 einen Umsatzrückgang von 1,1% auf 643,7 Mio EUR (exkl. Benelux +1,3%). Dieser Rückgang ist, neben der Entkonsolidierung der Gesellschaften in Benelux, auf die rückläufige Entwicklung in Deutschland zurückzuführen. Überdurchschnittliche Steigerungen waren bei Geschäftskundenpaketen sowie hochwertigeren Privatkundenpaketen in Österreich zu verzeichnen. Zuwachsraten verzeichnete der Bereich Paket Standard, der vorrangig für Sendungen an Privatkunden in Österreich zur Anwendung kommt. Der Umsatz stieg um 2,2% auf 181,7 Mio EUR. Im Bereich Paket Sonstige Leistungen, der diverse Logistik-Zusatzdienstleistungen, wie beispielsweise Fulfillment, Warehousing oder Werttransporte beinhaltet, wurden in der Berichtsperiode Umsätze in Höhe von 32,0 Mio EUR generiert. Dies entspricht einer Steigerung von 8,2%.  

Regional betrachtet werden 57% der Umsätze in Deutschland generiert, 35% der Umsätze entfallen auf Österreich und 8% auf die Tochtergesellschaften in Südost- und Osteuropa. Während sich der österreichische und der CEE-Markt sehr positiv entwickelten, mussten in Deutschland bei der Tochtergesellschaft trans-o-flex aufgrund der herausfordernden Wettbewerbssituation Umsatzrückgänge von 1,8% hingenommen werden. Gleichzeitig konnte in Österreich – getrieben durch den Trend zum Online-Shopping sowie Marktanteilssteigerungen beim Business-Paket – ein Wachstum von 7,8% erzielt werden. Die Tochtergesellschaften in Südost- und Osteuropa verzeichneten insgesamt ein Umsatzwachstum von 6,2%.


 
AUFWANDS- UND ERGEBNISENTWICKLUNG
Die Aufwandstruktur der Österreichischen Post ist von einem hohen Anteil an Personalkosten geprägt. So entfielen im Jahr 2013 47,8% der gesamten betrieblichen Aufwendungen auf den Personalaufwand. Die zweitgrößte Aufwandsposition stellt mit 33,6% der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen dar, wobei ein Großteil davon extern vergebene Transportaufwendungen betrifft. Weiters entfallen 13,3% auf sonstige betriebliche Aufwendungen und 5,3% auf Abschreibungen.

Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen reduzierte sich in der Berichtsperiode um 1,8% auf 753,3 Mio EUR. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Rückgang der Aufwendungen aus Transportdienstleistungen zurückzuführen. Speziell in Deutschland war das Geschäftsmodell der trans-o-flex Gruppe immer durch eine hohe externe Wertschöpfung gekennzeichnet, die durch die Übernahme von Distributionsgesellschaften und Optimierungsmaßnahmen im Netzwerk im Jahr 2013 reduziert wurde. 

Der gesamte Personalaufwand der Österreichischen Post belief sich im Gesamtjahr 2013 auf 1.073,5 Mio EUR. Dies entspricht einem Rückgang von 1,6% bzw. 17,9 Mio EUR zum Vergleichswert des Vorjahres, der vorrangig auf geringere Aufwendungen im nicht-operativen Bereich zurückzuführen ist. Die operativen Personalaufwendungen enthalten im Wesentlichen Löhne, Gehälter, Jubiläumsgelder, Prämien sowie Lohnnebenkosten und lagen in der Berichtsperiode mit 1.043,1 Mio EUR in etwa auf dem Niveau des Jahres 2012. Durch kontinuierliche Effizienzsteigerungsmaßnahmen ist es gelungen, den laufenden Gehaltsanpassungen entgegenzuwirken. Zudem konnten durch die ergriffenen Maßnahmen auch zusätzliche Personalkosten der neu akquirierten Gesellschaften in Südost- und Osteuropa sowie die höhere Personaltangente in Deutschland kompensiert werden. In Summe beschäftigte die Österreichische Post im Jahresdurchschnitt 2013 24.211 Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) im Vergleich zu 23.181 Mitarbeitern im Jahr 2012.

Der nicht-operative Personalaufwand lag im Jahr 2013 bei 30,4 Mio EUR. Dieser Betrag enthält einerseits Abfertigungszahlungen und andererseits diverse Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter bei der Österreichischen Post zurückzuführen sind. So wurden im Jahr 2013 etwa Rückstellungen für Sozialpläne, Personalunterauslastung und für den freiwilligen Personalwechsel von Mitarbeitern in den Bundesdienst dotiert. Während die Höhe der Abfertigungsaufwendungen mit 26,5 Mio EUR im Geschäftsjahr 2013 auf dem Niveau des Vorjahres lag, kam es zu reduzierten Aufwendungen für Rückstellungen für Unterauslastung – inkl. Rückstellung für Mitarbeiter zum Bund – von 17,6 Mio EUR im Jahr 2013. Positive Rückstellungseffekte ergaben sich aus dem Umstand, dass einige Programme für Mitarbeiter, die von Personalunterauslastung betroffen sind, rascher umgesetzt werden können, als vorerst angenommen. Zudem kam es 2013 auch zu einem positiven Effekt bei der Rückstellung für Mitarbeiter, die in den Bundesdienst wechseln.

Das EBITDA des Österreichischen Post Konzerns erhöhte sich auf 304,5 Mio EUR, wobei die Steigerung um 33,3 Mio EUR zu einem großen Teil auf den erwähnten positiven Rückstellungseffekt von 17,6 Mio EUR im nicht-operativen Personalaufwand zurückzuführen ist. Durch diesen Sondereffekt verbesserte sich die EBITDA-Marge auf 12,9%.

In Summe fielen in der Berichtsperiode 118,5 Mio EUR an Abschreibungen an. Darin inkludiert ist auch die Wertminderung des Firmenwerts der trans-o-flex Gruppe in Höhe von 27,0 Mio EUR, welche auf die wettbewerbsintensive Marktsituation und die reduzierte Ertragssituation des Unternehmens zurückzuführen war. Die weiteren Wertminderungen lagen mit 8,1 Mio EUR leicht über dem Niveau des Vorjahres mit 7,2 Mio EUR. Unter Berücksichtigung der beiden Sondereffekte im Bereich Personalaufwand und Wertminderungen lag das EBIT in Summe bei 186,0 Mio EUR und damit um 2,0% über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die EBIT-Marge betrug damit 7,9%.

Das sonstige Finanzergebnis der Österreichischen Post belief sich im Jahr 2013 auf minus 14,8 Mio EUR. Darin inkludiert ist eine vollständige Wertminderung der bestehenden Forderung aus Gesellschafterdarlehen gegenüber dem Gemeinschaftsunternehmen MEILLERGHP in Höhe von 10,6 Mio EUR. Hintergrund dieser Abwertung waren die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage, die insgesamt unsichere Entwicklung der Gesellschaft sowie die Nachrangigkeit der Darlehen. Im Jahr 2012 inkludierte das Finanzergebnis noch eine Abwertung der indirekten Finanzbeteiligung an der Bank BAWAG P.S.K. um 28,4 Mio EUR.

Die Steuerbelastung belief sich im Jahr 2013 auf 47,2 Mio EUR. Nach Abzug der Steuern ergibt sich damit ein Periodenergebnis (Ergebnis nach Steuern), das mit 124,0 Mio EUR um 0,7% über dem Niveau des Vorjahres liegt. Dies entspricht auch einem konstanten Ergebnis pro Aktie von 1,82 EUR für das Geschäftsjahr 2013.                                                                                       

Auch in der divisionalen Betrachtung zeigt sich ein Bild, das von den erwähnten Sondereffekten geprägt ist: Die Division Brief, Werbepost & Filialen konnte das EBITDA um 4,4% auf 320,7 Mio EUR und das EBIT um 3,4% auf 281,8 Mio EUR steigern. Die Verbesserung beruht einerseits auf den positiven Umsatzeffekten im Wahljahr 2013 und andererseits auf dem Umstand, dass das Ergebnis der Vergleichsperiode 2012 durch eine Wertminderung des Beteiligungsansatzes in Höhe von 9,6 Mio EUR an der MEILLERGHP beeinträchtigt war.

Die Division Paket & Logistik verzeichnete ein EBITDA von 42,8 Mio EUR und ein EBIT von minus 4,9 Mio EUR. Darin enthalten sind eine Wertminderung des Firmenwertes von 27,0 Mio EUR der trans-o-flex Gruppe sowie Wertberichtigungen von Forderungen in Höhe von 7,1 Mio EUR. Das Programm zur Effizienzsteigerung in der trans-o-flex Gruppe sieht vor, externe Leistungen zu integrieren, indem ausgewählte Distributionspartner übernommen werden. So wurden im vierten Quartal vier Distributionsgesellschaften in Deutschland (Standorte: Hürth bei Köln, Duisburg, Dortmund und Meinerzhagen) erworben, um diese Leistungen nunmehr in der eigenen Wertschöpfung zu erbringen. Ziel ist dabei die Optimierung der operativen Kosten und die Nutzung von Synergien innerhalb der Distributionslogistik.

Die Division Corporate enthält grundsätzlich alle Aufwendungen zentraler Abteilungen des Konzerns sowie Personalrückstellungen und Vorsorgen. Darüber hinaus beinhaltet die Division Innovationsmanagement und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Die weiter oben beschriebenen reduzierten Aufwendungen für Personalrückstellungen für Unterauslastung im Jahr 2013 führten im Jahresvergleich zu einem verbesserten EBIT von minus 90,9 Mio EUR nach minus 115,4 Mio EUR in der Vergleichsperiode des Vorjahres (inkl. Konsolidierung).      


CASHFLOW UND BILANZ 
Der Cashflow aus dem Ergebnis lag im Geschäftsjahr 2013 mit 299,4 Mio EUR über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Veränderung im Nettoumlaufvermögen betrug in der Berichtsperiode minus 49,0 Mio EUR nach minus 29,8 Mio EUR im Jahr 2012. Die Differenz ist vor allem auf reduzierte Verbindlichkeiten sowie den Verbrauch kurzfristiger Rückstellungen zurückzuführen. Als Summe dieser Entwicklung lag der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit mit 250,4 Mio EUR leicht über dem Wert der Vergleichsperiode 2012.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag im Jahr 2013 bei minus 189,9 Mio EUR, wobei dieser vor allem durch höhere Akquisitionen und CAPEX-Investitionen geprägt war. Zahlungen für den Erwerb von Sachanlagen (CAPEX) beliefen sich in der Berichtsperiode auf 96,4 Mio EUR. Darin inkludiert waren etwa 23,4 Mio EUR an Sachanlageninvestitionen für ein neues Verteilzentrum in Oberösterreich, das bis Mitte 2014 errichtet wird. Zusätzlich waren in der Berichtsperiode 69,0 Mio EUR an Zahlungen für Akquisitionen zu verzeichnen. Der größte Teil entfällt mit rund 50 Mio EUR auf den 25%-Anteil an der türkischen Gesellschaft Aras Kargo a.s. Weiters kam es zu einem Cashflow-mindernden Effekt im Bereich Wertpapiere von 24,3 Mio EUR, wobei es sich hierbei im Wesentlichen um eine Umschichtung der Veranlagung von Zahlungsmitteln in Wertpapiere handelt. Insgesamt lag der Free Cashflow vor Akquisitionen und Wertpapieren somit bei 153,9 Mio EUR.

Die Österreichische Post setzt auf eine konservative Bilanz- und Finanzierungsstruktur. Dies zeigt sich an der hohen Eigenkapitalquote, den geringen Finanzverbindlichkeiten und der soliden Zahlungsmittelveranlagung mit möglichst geringem Risiko. Das Eigenkapital des Österreichischen Post Konzerns lag per 31. Dezember 2013 bei 699,4 Mio EUR (inkl. Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 2,3 Mio EUR); dies ergibt eine Eigenkapitalquote von 42,6%. Während die vorhandenen Finanzmittel inkl. Wertpapiere 305,2 Mio EUR erreichten, lagen die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten nur bei 21,0 Mio EUR.

MITARBEITER 
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitkräfte) des Österreichischen Post Konzerns erhöhte sich im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 1.030 Mitarbeiter auf nunmehr 24.211. Diese Erhöhung des Mitarbeiterstandes ist vor allem auf die neu akquirierten Gesellschaften in Bulgarien, Rumänien, Deutschland, Österreich und Polen zurückzuführen – in diesen Gesellschaften waren im Geschäftsjahr 2013 rund 1.600 Vollzeitkräfte beschäftigt. Der weitaus größte Teil der Konzernmitarbeiter (in Vollzeitkräften) ist in der Österreichischen Post AG beschäftigt (18.951). Insgesamt 5.260 Mitarbeiter (in Vollzeitkräften) arbeiten in den Tochtergesellschaften.

AUSBLICK 2014
Aufgrund der vorliegenden Wirtschaftsdaten ist für die Kernregion der Österreichischen Post mit einer leicht positiven Wirtschaftsentwicklung 2014 zu rechnen, die Basistrends des Brief- und Paketgeschäfts werden anhalten. Der Briefumsatz wird auch weiterhin von einem kontinuierlichen Mengenrückgang bei adressierten Sendungen aufgrund der elektronischen Substitution geprägt sein. In Österreich sind im Jahr 2014 Auswirkungen aus neuen Regelungen zur verpflichtenden elektronischen Zustellung von behördlichen Geschäftsbriefen zu erwarten. Im Einklang mit internationalen Trends ist daher mit Rückgängen in der Größenordnung von 3–5% zu rechnen. Der Markt für adressierte und unadressierte Werbesendungen wird weiterhin eine volatile Volumenentwicklung zeigen. In einigen Kundensegmenten wie etwa im Versandhandel können reduzierte Sendungsgewichte auch weiterhin eine Umsatzbelastung darstellen. Zudem besteht das Risiko des Wegfalls von Umsätzen einzelner Kunden durch die Marktkonzentration im Bereich Handel. 

Die Entwicklung im Bereich Paket & Logistik wird ebenfalls von zwei Trends dominiert. Im Privatkundenbereich ist auch weiterhin von Wachstum – je nach Region – von 3–6% auszugehen. Der stetig wachsende Online-Handel ist die Triebfeder dieses Anstieges. Im Business-Paketbereich ist eine positive Entwicklung von einer stabilen Konjunktur und Wettbewerbssituation abhängig. Vor allem im internationalen Paketgeschäft gilt es die gute strategische Marktpositionierung zu nutzen und daraus resultierende Umsatzpotenziale zu verwirklichen.

Nach dem leichten Umsatzanstieg der letzten Jahre – exklusive der abgegebenen Tochtergesellschaften in Benelux waren es +1,9% in 2012 und +0,8% in 2013 – peilt die Österreichische Post für 2014 eine weiterhin stabile Umsatzentwicklung an, bei der ein Rückgang im Briefgeschäft durch steigenden Paketumsatz kompensiert werden kann.

Ein zentraler Fokus einer Postgesellschaft muss immer die Effizienz einer erbrachten Leistung sein. Sowohl in der Brief- wie auch in der Paketlogistik werden Strukturen und Prozesse stetig verbessert. Auf Basis neuer Automations- und Sortierungstechnologien können Kosteneinsparungspotenziale konsequent realisiert werden. Insbesonders in der internationalen Geschäftstätigkeit hat Profitabilität absolute Priorität sowohl hinsichtlich der Konzentration auf das Kerngeschäft als auch in einer effizienten Wertschöpfung. In der zu erwartenden Ergebnisentwicklung des Konzerns gilt weiterhin die Zielbandbreite einer nachhaltigen EBITDA-Marge von 10–12%. Darüber hinaus wird auch für 2014 eine Verbesserung des Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) angestrebt.

Der erwirtschaftete operative Cashflow wird auch in Zukunft umsichtig und zielgerichtet für nachhaltige Effizienzsteigerungen, Strukturmaßnahmen und Zukunftsinvestitionen eingesetzt. Ein Investitionsschwerpunkt für 2013 und 2014 ist das neue Verteilzentrum in Oberösterreich, wodurch die Anlageinvestitionen auch 2014 wieder in der Größenordnung von etwa 100 Mio EUR liegen werden. Die weiteren Investitionen dienen vor allem der Modernisierung, dem Ersatz bestehender Anlagen und Fahrzeuge sowie der Kapazitätserweiterung im Paketgeschäft.

Für das Geschäftsjahr 2013 wird der Vorstand der Österreichischen Post der nächsten Hauptversammlung am 24. April 2014 die Ausschüttung einer Dividende von 1,90 EUR je Aktie vorschlagen. Damit setzt das Unternehmen auf der Grundlage seiner soliden Bilanzstruktur und der erwirtschafteten Cashflows seine attraktive Dividendenpolitik einmal mehr fort: Die Österreichische Post möchte zumindest 75% des Nettoergebnisses an die Aktionäre ausschütten. Unter der Voraussetzung einer weiterhin guten Geschäftsentwicklung soll sich die Dividende mit dem Konzernergebnis weiterentwickeln.

Der Jahresfinanzbericht 2013 ist im Internet unter www.post.at/ir --> Reporting --> Finanzberichte verfügbar.

RÜCKFRAGEHINWEIS

Österreichische Post AG
Mag. Ingeborg Gratzer
Leitung Presse & Interne Kommunikation
Tel.: +43 (0) 57767-24730
ingeborg.gratzer@post.at

Österreichische Post AG
DI Harald Hagenauer
Leitung Investor Relations, Corporate Governance, Konzernrevision & Compliance 
Tel.: +43 (0) 57767-30400
harald.hagenauer@post.at 

Wien, am 13. März 2014

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