BIODIVERSITÄT AM FLACHDACH: BEEINDRUCKENDE ARTENVIELFALT IM POST-LOGISTIKZENTRUM TIROL IN VOMP

Wien/Vomp - Das Post-Logistikzentrum Tirol in Vomp ist mit einer Kapazität von bis zu 10.000 sortierten Paketen pro Stunde nicht nur leistungsstark, sondern der Standort wurde mit der Ausgestaltung aufwändiger Gründächer auch ökologisch optimiert. Das Projekt „Biodiversität Flachdach – Monitoring Postlogistikzentrum Vomp“ ist eine Kooperation zwischen der Universität Innsbruck und der Post, die seit der offiziellen Eröffnung des Logistikzentrums im Herbst 2022 läuft. Nun liegen erste Ergebnisse der Beobachtung der Vegetationsentwicklung und des Vorkommens von Insekten vor.
 
Im Zuge des Projekts, das unter der Leitung von Johannes Rüdisser (Institut für Ökologie) und Stefan Mayr (Institut für Botanik) der Universität Innsbruck durchgeführt wird, soll die Bedeutung von Gründächern für die Biodiversität und die Auswirkung der besonderen klimatischen Bedingungen auf Pflanzen und Tiere analysiert werden. Das Projekt untersucht drei botanische und zoologische Aspekte: Mikroklima am Flachdach, Vegetation und Insektenvielfalt. „Wir sind stolz, mit dem Gründach in Vomp einen Beitrag zur Erforschung von Dachflächen als Träger von Biodiversität leisten zu können. Das Projekt zeigt einmal mehr das ökologische Engagement der Post“, sagt Rudolf Gruber, Leiter Hochbau der Österreichischen Post AG.
 
ERGEBNISSE ZEIGEN BEMERKENSWERTE BIODIVERSITÄT
Im ersten Jahr der Untersuchungen wurde bereits deutlich, dass das Gründach ein Standort mit extremen Bedingungen in den Bereichen Temperatur/Mikroklima – mit einer Hitze von über 44 gemessenen Grad Celsius – und Wasserhaushalt ist. Im Sommer 2022 konnten 64 Pflanzenarten nachgewiesen werden. Zudem fanden die verantwortlichen Forscher*innen bereits innerhalb eines Jahres rund 1.000 Insektenarten, davon 405 bestimmte Arten inkl. 51 Schmetterlingsarten. Ein besonderes Highlight ist das Vorkommen des in Westösterreich erstmals nachgewiesenen Kleinschmetterlings Phyllocnistis extrematrix, einer kleinen Miniermotte. Jedoch überrascht der erklärte Liebling der Tiroler Mitarbeiter*innen unter den identifizierten Faltern wenig: Der zitronengelbe „Postillion“ begeistert die Post-Angestellten.
 
„Begrünte Dächer können einen wichtigen Beitrag zur sogenannten Grünen Infrastruktur leisten. Darunter versteht man ein Netzwerk aus natürlichen und künstlich geschaffenen Lebensräumen, die Biodiversität fördern. Wir freuen uns sehr, den Lebensraum begrüntes Dach in den nächsten Jahren auf drei verschiedenen Postlogistikzentren weiter im Detail zu untersuchen“, so Johann Rüdisser, Biodiversitätsforscher am Institut für Ökologie der Universität Innsbruck.

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