ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3 2020: PAKETWACHSTUM KOMPENSIERT RÜCKGANG IN BRIEF & WERBEPOST

2020 von COVID-19 geprägt – aber verbesserte Trends im dritten Quartal

  • Brief- und Werbegeschäft gegenüber Q2 verbessert; Volatilität und Unsicherheit führen jedoch zu Rückgang über langjährigem Trend
  • Paket-Wachstum durch starkes Onlinegeschäft geprägt sowie Zuwächse in Osteuropa und durch Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft Aras Kargo
Umsatz gestiegen
  • Umsatzanstieg Q1–3 um 2,4 % auf 1.497,9 Mio EUR (Q3 mit +7,3 % auf 516,0 Mio EUR)
  • Gutes Paketwachstum (+31,9 %) kompensiert Brief & Werberückgang (–9,0 %)
  • Erster Umsatzbeitrag Aras Kargo in Höhe von 23,9 Mio EUR enthalten
Ergebnis mit COVID-19 Effekt und Aufbaukosten bank99
  • EBIT des Logistikgeschäfts (exkl. Division Filiale & Bank) von 118,7 Mio EUR in Q1–3 (–10,0 %)
    • Brief & Werbepost mit Ergebnisrückgang von 22,2 Mio EUR (–17,2 %)
    • Paket & Logistik mit Ergebnisanstieg von 11,3 Mio EUR (+52,9 %)
  • Konzern-EBIT Q1–3 um –37,4 % auf 81,4 Mio EUR (Q3 mit +48,5 % auf 33,2 Mio EUR)
    • Filiale & Bank durch Aufbaukosten bank99 mit Ergebnis von –37,3 Mio EUR
Cashflow und Bilanz
  • Operativer Free Cashflow von 94,6 Mio EUR unter Niveau des Vorjahres
  • Bilanzsumme von 2.427,4 Mio EUR durch Aufbau der bank99 und Vollkonsolidierung Aras Kargo gestiegen (+18,8 %)
Ausblick 2020
  • Umsatzzuwachs 2020 von >3 % (inkl. Tochtergesellschaft Aras Kargo) erwartet
  • EBIT des Logistikgeschäfts 2020 (exkl. Division Filiale & Bank) von etwa 170 Mio EUR nach Vollkonsolidierung Aras Kargo; Konzern-EBIT mit negativem Effekt durch Aufbau bank99
  • Ergebnis 2021: EBIT-Anstieg in allen Divisionen angepeilt
 
Das Jahr 2020 stellt viele Unternehmen weltweit und so auch die Österreichische Post vor große Herausforderungen. Besonders das zweite Quartal verursachte durch die behördlichen Lockdown-Bestimmungen und Restriktionen große wirtschaftliche Herausforderungen. Im dritten Quartal war ein verbessertes Marktumfeld erkennbar, die Unsicherheit und Volatilität in manchen Segmenten bleibt jedoch hoch. Die flächendeckende Versorgung an Brief-, Paket- und Finanzdienstleistungen konnte sichergestellt werden, auch wenn dies mit Mehrkosten für Logistik- und Krisenmaßnahmen verbunden war. „Es ist gelungen, sowohl die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens aufrecht zu erhalten“, so Generaldirektor DI Dr. Georg Pölzl. „Unter den aktuellen Rahmenbedingungen sind wir auch mit unserem Ergebnis zum dritten Quartal zufrieden“, ergänzt Georg Pölzl. Der Konzernumsatz der Österreichischen Post verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2020 um 2,4 % auf 1.497,9 Mio EUR. Dabei konnte das Wachstum im Paketbereich – unterstützt durch die Vollkonsolidierung der türkischen Tochtergesellschaft Aras Kargo – die Rückgänge der Division Brief & Werbepost sowie der Division Filiale & Bank kompensieren.
 
In der Division Brief & Werbepost verbesserte sich die Entwicklung vom Tiefpunkt im zweiten Quartal, in Summe war in den ersten neun Monaten 2020 ein Umsatzrückgang um 9,0 % auf 883,3 Mio EUR zu verzeichnen. Nach dem Lockdown-bedingten Entfall von Brief- und Werbesendungen vorwiegend im April 2020 zeigte sich im dritten Quartal ein von erhöhter Volatilität und Unsicherheit geprägtes Bild, insbesondere adressierte Sendungen bleiben unter dem langjährigen Trend.
 
Die Division Paket & Logistik verzeichnete in den ersten neun Monaten 2020 einen Umsatzanstieg um 31,9 % auf 576,6 Mio EUR. Basis dafür bildet das – gerade unter COVID-19 Bedingungen – hohe organische Paketwachstum, unterstützt durch Mehrmengen aufgrund der Kooperation mit der Deutsche Post DHL Group seit August 2019. Zur guten Umsatzentwicklung beigetragen hat auch die Vollkonsolidierung der türkischen Tochtergesellschaft Aras Kargo per 25. August 2020 mit 23,9 Mio EUR.
 
Ergebnisseitig hat sich die unterschiedliche Entwicklung im Brief- und Paketbereich aufgrund der hohen Fixkostenintensität des Briefgeschäfts negativ ausgewirkt. Die Division Brief & Werbepost verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2020 einen Ergebnisrückgang von 22 Mio EUR während die Division Paket & Logistik um 11 Mio EUR anstieg. In Summe reduzierte sich das EBIT des Logistikgeschäfts (exkl. Division Filiale & Bank) um 10,0 % auf 118,7 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2020.
 
Der Aufbau der bank99 ist ein wichtiger Schritt und somit auch finanziell ein wesentlicher Sondereffekt des Jahres 2020. Seit April ist die bank99 am Markt aktiv und wird ein fokussiertes Angebot an Finanzdienstleistungen aufbauen. Bereits über 54.000 Kundinnen und Kunden konnten bis Ende Oktober 2020 gewonnen und erste Finanzdienstleistungsumsätze verbucht werden. Ziel ist es, dieses Finanzdienstleistungsgeschäft in den nächsten Quartalen, um neue Produkte zu erweitern und ab dem Jahr 2023 positive Ergebnisbeiträge zu generieren. Die Division Filiale & Bank erzielte durch die Aufbaukosten der bank99 und COVID-19 bedingten Belastungen einen negativen Ergebnisbeitrag von 37,3 Mio EUR. Das ausgewiesene Konzernergebnis (EBIT) reduzierte sich somit insgesamt von 130,0 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2019 auf 81,4 Mio EUR in der aktuellen Berichtsperiode. Das EBIT des dritten Quartals 2020 verbesserte sich von 22,3 Mio EUR auf 33,2 Mio EUR, wobei das Vorjahr negative Sondereffekte inkludierte. Das Ergebnis je Aktie betrug in den ersten drei Quartalen 2020 1,03 EUR nach 1,48 EUR im Vorjahr (Q3 2020: 0,37 EUR; Q3 2019: 0,31 EUR).
 
Die Ergebnissituation der Österreichischen Post im Gesamtjahr 2020 ist vom weiteren Verlauf der COVID-19 Pandemie abhängig. Die konjunkturelle Entwicklung großer Versenderkunden und des Einzelhandels ist für die Österreichische Post von hoher Bedeutung. Unter der Voraussetzung konstanter Trends in den nächsten Monaten und der Vermeidung von geschäftshemmenden Lockdown Situationen für den Handel ist für den Konzernumsatz 2020 mit einem Zuwachs von über 3 % auszugehen. Mitverantwortlich dafür ist der Beitrag der türkischen Tochtergesellschaft Aras Kargo. Im Basisszenario unter der Vermeidung von Lockdown Situationen im Einzelhandel sollte das EBIT des Logistikgeschäfts 2020 (exkl. Division Filiale & Bank) etwa 170 Mio EUR betragen. Darin inkludiert ist auch ein erwarteter positiver Beitrag der türkischen Tochtergesellschaft Aras Kargo. Dem gegenüber stehen auch Szenarien, die bedingt durch regionale oder branchenspezifische Lockdown-Situationen zu negativen Ergebniseffekten führen könnten.
 
Das ausgewiesene Konzernergebnis (EBIT) 2020 wird einen negativen Beitrag der Division Filiale & Bank aufweisen. Hauptbestandteil davon sind Belastungen durch die Aufbaukosten der bank99. Die Ergebnissituation der im April 2020 gestarteten neuen Bank der Post sollte sich Jahr für Jahr verbessern und im Jahr 2023 die Break-even-Schwelle erreichen.
 
Die Österreichische Post wird weiterhin alle Investitionen und Maßnahmen intensiv weiterverfolgen, die zu einer Kapazitätserweiterung und zu einer nachhaltigen Effizienzsteigerung führen. „Mit dem Ausbau unserer Logistikzentren und den organisatorischen Vorbereitungen für das vierte Quartal sehen wir uns bestens aufgestellt, die zu erwartenden Paketmengen gut zu bewältigen“, so Georg Pölzl. Zielgerichtete Investitionen und Maßnahmen sollen zu einer Ergebnisverbesserung in allen Divisionen beitragen und somit auch das Konzernergebnis 2021 wieder steigern.

Der komplette Bericht ist im Internet unter post.at/ir --> Reporting verfügbar.

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