ÖSTERREICHISCHE POST: MEILENSTEINE UND AUSBLICK FÜR 2019 UND 2020

  • Österreichische Post prognostiziert Umsatzanstieg sowohl für 2019 als auch 2020
  • Ausblick im Ergebnis (EBIT): Stabilität im operativen Ergebnis 2019 (vor Datenschutz-Rückstellung) und auch Stabilität im operativen Ergebnis 2020 (vor Aufbaukosten neuer Finanzdienstleistungen)
  • 2019: gutes operatives Brief- und Paketgeschäft mit positiven Effekten durch Sonderaussendungen und hervorragendem Paketwachstum unterstützt durch Kooperation mit Deutsche Post DHL Group
  • Positiver Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) zur 80%igen Übernahme der Brüll Kallmus Bank durch die Österreichische Post
  • Negativer Effekt durch Verwaltungsstrafe der Datenschutzbehörde
  • 2020 mit drei Prioritäten: Sicherstellung der Kapazität und Qualität vor dem Hintergrund des Paketwachstums, Weiterentwicklung des Produktportfolios und Aufbau neuer Bank
Im Vorfeld der Publikation Q1-3 der Österreichischen Post am 14. November 2019 stellt sich das Bild des Geschäftsverlaufes für die Jahre 2019 und 2020 wie folgt dar.

PROGNOSE 2019: STEIGENDER UMSATZ UND STABILES OPERATIVES ERGEBNIS
In der Umsatzentwicklung für das Gesamtjahr 2019 geht die Österreichische Post – wie bereits in der Halbjahresentwicklung ersichtlich – von einem Anstieg aus. Trotz rückläufiger Briefmengen sorgen positive Einmaleffekte wie Wahlen und Sonderaussendungen, vor allem aber auch das wachsende Paketgeschäft, für einen positiven Trend.

Die Partnerschaft mit der Deutsche Post DHL Group zur Paketzustellung in Österreich ist sehr gut angelaufen. Seit 1. August 2019 erfolgt die Zustellung von Paketen in Österreich durch die Österreichische Post. Das gesamte monatliche Transport- und Zustellvolumen ist nunmehr um ca. 25% höher als im Jahr zuvor. Vor dem Hintergrund dieser Paketmengenentwicklung hat das Investitionsprogramm zur Kapazitätserweiterung oberste Priorität. Wie bereits kommuniziert sind 2019 zusätzlich zu den Basis-Investitionen in Höhe von ca. 70 Mio EUR Wachstumsinvestitionen in Höhe von über 50 Mio EUR geplant. Darüber hinaus sind Investitionen in Erweiterungen bzw. Zukäufe von Grundstücken in der Größenordnung von 25 Mio EUR sowie der Erwerb von Sortiertechnik im Zusammenhang mit der Kooperation der Deutsche Post DHL Group in Höhe von 15 Mio EUR zu erwarten.

Basierend auf der guten Entwicklung im Kerngeschäft wird für das Jahr 2019 in Summe ein stabiles operatives Ergebnis (EBIT) angepeilt, welches diverse Anlaufkosten zum Aufbau des Finanzdienstleistungsgeschäfts inkludiert. Nicht inkludiert ist eine Rückstellung für eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 18 Mio EUR, die die Datenschutzbehörde gegen die Österreichische Post wegen Verwendung von Marketingdaten ausgesprochen hat. Das Straferkenntnis ist nicht rechtskräftig, die Österreichische Post wird gegen diesen Bescheid erster Instanz Rechtsmittel ergreifen.

MEILENSTEINE 2020 ZUR SICHERUNG DER LANGFRISTIGEN STABILITÄT
Stabilität ist nicht nur das Ziel für 2019 sondern auch für 2020. Stabilität insbesondere in der qualitativ hochwertigen und schnellen Zustellung der stark steigenden Paketmengen sowie in der Sicherung des Universaldienstes in Österreich. Aber auch Stabilität im Leistungsangebot des Filialnetzes.

Paketwachstum erfordert Investitionsschub
Eine qualitativ hochwertige und schnelle Zustellung der Pakete erfordert den raschen Ausbau der Infrastruktur an Sortier- und Verteilzentren. Vor dem Hintergrund von gegenwärtigen Mengensteigerungen von ca. 25% wird das vorgesehene Investitionsprogramm der Paketlogistik Österreich in Paketverteilzentren intensiviert. Dies ist der Erfolgsgarant, um auch zukünftig das qualitativ beste Netz in Österreich garantieren zu können. Mit Vollbetrieb des Paket-Logistikzentrums in Hagenbrunn nördlich von Wien wurde ab September 2019 die Kapazität bereits signifikant erhöht. Die nächsten Meilensteine sind die Fertigstellung des Paket-Logistikzentrums in Kalsdorf bei Graz sowie ein Logistikzentrum in Thalgau/Salzburg Mitte nächsten Jahres. Somit ist auch im Geschäftsjahr 2020 mit einem CAPEX-Programm in der Größenordnung des Jahres 2019 zu rechnen.

Weiterentwicklung des Produktportfolios
Die Wahlmöglichkeit durch die Ausweitung der Produktpalette an Briefen – der ECO-Brief für nicht dringende Sendungen mit einer Laufzeit von 2-3 Tagen und der PRIO-Brief für schnelle Sendungen mit einer Zustellung am nächsten Tag nach der Aufgabe – wurde am Markt gut angenommen. Derzeit werden über 60% aller Briefsendungen in der nicht zeitkritischen ECO-Variante zugestellt.

Im Einklang mit der internationalen Entwicklung gilt es hier stetig innovative Lösungen zu finden und Produktanpassungen vorzunehmen, um dem rückläufigen Briefvolumen von ca. 5% p.a. bei gleichzeitigen Faktorkostensteigerungen zu begegnen. Ziel ist es einerseits neue Kundenlösungen zu schaffen und andererseits das Preisniveau moderat im Rahmen eines Inflationsausgleichs zu gestalten. An Neuerungen im Produktsortiment wird gearbeitet, wie etwa ein erleichterter Zugang zu ECO-Sendungen oder Vereinfachungen bei Wert- und Gefahrgutsendungen. Gerade im internationalen Vergleich ist damit auch weiterhin sichergestellt, dass in Österreich ein hervorragendes Service mit günstigen Tarifen angeboten werden kann.

Weitere innovative Lösungen werden auch im Paket-Privatkundenbereich geschaffen. So wird im Jahr 2020 die technische Basis für Weiterentwicklungen des Abholservices und von AllesPost gelauncht. Das Abholservice kann zukünftig auch über eine App gesteuert werden und die Funktionen für AllesPost werden erweitert. Die bereits installierten Selbstbedienungslösungen werden hervorragend genutzt und deutlich ausgebaut. Auch die 10.000 neuen Handhelds für Brief- und Paketzusteller ermöglichen weitere Dienstleistungen.

Neues Finanzdienstleistungsangebot ab Q2 2020
Wichtige Meilensteine wurden erreicht, um ab dem zweiten Quartal 2020 ein fokussiertes Finanzdienstleistungsgeschäft in den Geschäftsstellen der Österreichischen Post anzubieten.

Nach dem positiven Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) im Rahmen des Eigentümerkontrollverfahrens hat sich die Österreichische Post mit 80% an der Brüll Kallmus Bank AG (vormaliger Alleineigentümer GRAWE Bankengruppe) beteiligt. Die Österreichische Post wird nunmehr – nach erfolgtem Closing – im Zuge einer Kapitalerhöhung rund 55 Mio EUR einbringen.  

Ab dem zweiten Quartal 2020 werden neue Finanzdienstleistungen angeboten. Ziel ist es, sowohl online als auch physisch präsent zu sein – das Netz der Post mit ihren rund 1.800 Geschäftsstellen an eigenbetriebenen Filialen und Post Partnern ist eine hervorragende Basis dafür. Das Geschäftsmodell wird fokussiert und risikoavers gestaltet und Dienstleistungen rund um Konto und Zahlungsverkehr enthalten. Weitere Finanzdienstleistungen und Versicherungsprodukte sollen über Partner angeboten werden und das Produktportfolio abrunden.

STABILITÄTSZIEL 2020
Bei einem stabilen bis leicht steigenden Umsatz soll auch wiederum eine weitgehende Stabilität im operativen Ergebnis (EBIT) des Kerngeschäftes erzielt werden. Daneben sind im Zuge des Aufbaus des neuen Finanzdienstleistungsangebotes Anlaufkosten in den Jahren 2020 und 2021 von in Summe etwa 40 Mio EUR zu erwarten. Positive Ergebnisbeiträge aus dem Finanzdienstleistungsgeschäft werden ab 2023 erwartet.

Durch den hohen Bestand an Finanzmitteln in der Bilanz ist es der Österreichischen Post möglich, die zielgerichteten Wachstumsinvestitionen in der Logistikinfrastruktur und in die neuen Finanzdienstleistungen selbst zu finanzieren. Der operativ erwirtschaftete Cashflow wird daher weiterhin für die Investitionen der operativen Bereiche sowie für die Beibehaltung der attraktiven Dividendenpolitik verwendet.

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